#17: Ttêrb (Teil 2)

Was bisher geschah: Retep und Velted, zwei Agenten der Erde, bekommen den Auftrag einen illegalen Erdbeerdealer namens Erdbeerfan23 aufzuspüren, der sich auf einem anderen Planeten befindet. Mit einem Raumschiff begeben sie sich auf die Jagd.
Nachdem sie einige Zeit auf dem Mond verbringen mussten, setzten sie ihre Reise fort und befinden sich nun auf dem Planeten Ttêrb.


„Was ist das?“ Velted drehte sich erschrocken um. Ein Mann, der ungefähr so groß war, wie Retep rannte wütend auf die beiden zu. Retep sah Velted an. „Da haben wir also unsere wutentbrannten Einheimischen.“ Der Mann stand nun vor ihnen. Er trug völlig normale Kleidung und auch sein Körperbau war derselbe, wie bei Menschen – nur hatte er orange Haare. „Sâw thcâm rhi tim mêrêsnû Ztûhcs?“, grummelte er in einer sehr tiefen Stimme. Retep guckte ein wenig irritiert. Diese Sprache hatte er noch nie gehört. „Sorry, was haben Sie gesagt?“, versuchte Velted vorsichtig. Für einen Augenblick war es still. Sogar die Vögel, die permanent mit ihrem Gekreische die Ruhe störten, verstummten. Der Blick des Mannes verfinsterte sich. „Hâ! Nêhcsnêm!“, brüllte er Velted ins Gesicht. Retep und sein Kollege zuckten zusammen. Diesmal versuchte es Retep: „Hören Sie! Falls Sie sauer sein sollten, wegen dem Loch da oben – also das war keine Abs…“ Der Einheimische holte ohne zu Zögern einen Revolver heraus und hielt ihn Retep an die Stirn. „Nêmmôktim!“, murmelte der Typ und packte Retep am Arm. „Ûd hcûâ!“, sagte er zu Velted und stieß ihn zu Retep. Er band beiden die Augen zu, fesselte ihre Hände, band Velted und Retep an den Armen zusammen und führte sie durch den Wald. Retep zitterte unaufhörlich, während Velted den Umständen entsprechend ruhig blieb.

Der Weg durch den Urwald schien lang. Wenn man von einer fremden, nicht gerade vertrauenserweckenden Person durch seltsame Landschaften geführt wird, läuft man automatisch so langsam, wie es nur möglich ist und deshalb half der Einheimische jedes mal mit einem kräftigen Tritt nach.
Eine Schlange wickelte sich um Velteds Unterschenkel und er versuchte panisch diese abzuschütteln. Zehn Minuten jammerte er über die Würgeschlange, bis der Mann sie genervt wegschoss. Danach gab keiner der drei mehr ein Geräusch von sich. Erst als eine Wespe ins Reteps Nase kroch, fing er wie wild an, rumzuhüpfen – bis er auf die Idee kam, einfach zu niesen. Das Vieh hatte ihn tatsächlich gestochen.
Velted hörte das Rauschen von Wasser in der Nähe. Eine riesige Menge musste es sein, fiel ihm auf, als sie näher kamen. Vermutlich ein Wasserfall. Sie ließen das Geräusch hinter sich und setzten die Wanderung fort.

Hell musste es um sie herum sein, so fiel konnte man durch die Augenbinde sehen. Entweder die Sonne verschwand, oder sie näherten sich einem dichten Stück Wald – jedenfalls wurde es dunkler. Viel dunkler stellte Retep fest. Das nächste unvorhersehbare Geräusch war das Knurren eines Tieres. Velted zuckte kurz, er hatte wohl den Atem an seiner Hand gespürt. Das Knurren ging ins Brüllen über und das Klicken des Revolvers war zu hören. Das Brüllen verstärkte sich – die drei gingen nicht weiter. Das Tier war direkt bei ihnen und wetzte im Laub hin und her. Der Mann ließ die beiden los. Ein wütender Schrei des Mannes war zu hören. Das Tier stöhnte auf. Ein Schuss fiel. Retep und Velted standen da, wie angewurzelt. Ein zweiter Schuss fiel. Noch einer, noch einer und noch einer. Der Revolver landete im Gras. Der Mann schrie nicht mehr wütend, sondern aus Angst. Sein Schrei verstummte augenblicklich. Das Knurren des Tieres wurde lauter. Velted und Retep standen da, wie blinde Hühner und waren genauso aufgescheucht. Hätten sie etwas sehen und sich im Notfall auch vernünftig bewegen können, wären sie deutlich entspannter (um das mal so auszudrücken). Ein Matschen war zu hören. Irgendeine Flüssigkeit spritzte umher. Der Mann stöhnte noch einmal leise auf. Das Tier knurrte noch einmal und anschließend war nur noch das Brechen von Knochen und Abreißen von Fleisch zu hören. Das Tier verzog sich anscheinend mit seiner Beute und zog die Beine des Mannes hörbar hinter sich her.

Keiner sagte was, bis Velted ein wenig zu kichern begann. „War das jetzt ein Löwe oder ein Tiger?“, murmelte er heiter. „Keine Ahnung – ich bin gefesselt.“, antwortete Retep ein wenig schockiert. Velted suchte krampfhaft nach einem unpassendem Witz, es fiel ihm aber keiner ein.

Nachwort des Autors: Es wurden keine lebenden Tiere verwendet und es kamen keine Einheimischen zu Schaden. Danke.

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17. September 2011 by eckgefluester
 
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