#21: Bunte Haare

„Ist dir das aufgefallen?“, fragte Retep nachdenklich. „Was?“ Velted stand ein wenig unter Schock. „Die haben alle bunte Haare!“. „Da werden gerade Menschen abgeknallt, vor unseren Augen – wir sind mitten in einem Attentat, jeder normale Mensch würde sich fragen, warum wir nicht panisch wegrennen würden und du wunderst dich über deren Frisuren?“ „Ja.“ „Hast Recht, seltsame Haarfarben haben die schon.“ „Richtig.“ „Und?“ „Wir nicht.“ Und?“ „Die erkennen uns.“ „Und wenn schon. Wir haben nicht da unten rumgeballert – das war einer von denen.“ „Aber wir haben unser Schiff auf den Holzlatten geparkt.“ „Ist das ein Problem?“ „Ich weiß nicht.“ „Könnte es eins sein?“ „Möglicherweise.“ „Warum?“ „Da schießt jemand – aus welchen Gründen auch immer – auf eine wahrscheinlich wichtige Person und plötzlich tauchen Menschen von der Erde hier auf und zerstören den Holzwall. Hier haben gerade ziemlich viele Leute ziemlich große Angst und sind bestimmt nicht glücklich über unangemeldeten Besuch, der aussehen könnte, wie ein weiterer Anschlag. Noch dazu gibt es einen weiteren Toten, mit dem wir flüchtig zu tun haben.“ „Wen?“ „Denk mal an das Raubtier.“ „Scheiße.“ „Du sagst es.“
Retep und Velted rissen die Tür hinter sich auf. Velted war der erste, der sich an der Felswand vorbeidrängte. Sie rannten, wie die Wahnsinnigen und machten dabei mit ihren Schuhen einen ungeheuren Lärm. Das Rennen ging in eine Art Springen über, was in einer Höhle nicht besonders gut ausgehen kann. Retep stolperte und riss Velted mit sich.



Der Redner wurde von zwei Sicherheitsleuten in ein kugelsicheres Auto gedrängt. Der Attentäter auf der Straße lag reglos da – vier Krankenwagen fuhren herbei. Notärzte und Rettungssanitäter sprangen aus den Wagen. Der Attentäter wurde auf eine Trage transportiert. Die Assistentin und die Frau auf der Straße lebten offensichtlich noch, obwohl sie am Kopf beziehungsweise am Hals getroffen wurden. Der Mann, der neben dem Redner gestanden hatte, griff sich an die Brust. Er hatte eine schutzsichere Weste getragen. Niemand war ums Leben gekommen.
Der Attentäter schlug um sich und seine Arme wurden von zwei Notärzten zusammengehalten. Er wurde in einen der Krankenwagen getragen. Zwei Polizisten stiegen mit ein.
Unterdessen filmte der ansässige Fernsehsender auf der Straße das Geschehene. Die Kamera hielt auf eine Reporterin. Sie setzte einen gewohnt betroffenen Blick auf und kündigte anschließend ein Gewinnspiel an, bei dem man raten muss, auf wie viele Personen denn nun geschossen wurde. Als Preis gab es ein Auto.

Nachwort des Autors: Entgegen meinen Erwartungen, Word würde gar nicht mehr funktionieren und Teil #21 käme erst am Montag, kann ich das Kapitel doch schon heute veröffentlichen. Nochmal Entschuldigung für die erneute Verspätung und dafür, dass mir dieser Teil erstaunlich kurz vorkommt...

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16. Oktober 2011 by eckgefluester
 
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